Thomas Alteck
Herrn
Prof. Dr. R. Lempp
Kappisweg 13
7000 Stuttgart 1
12.5.92
Sehr geehrter Herr Prof. Lempp,
ich hatte nunmehr einige Stunde Zeit mich mit Ihren Worten auseinanderzusetzen und ich habe das Bedürfnis, Ihnen das Ergebnis meiner Überlegungen darzulegen. Daß mich Ihre Sicht der Dinge überrascht hat wissen Sie bereits.
Dabei hätte ich nicht überrascht sein müssen. Bislang haben sich
so viele Menschen von meiner Frau täuschen lassen - selbst ich.
Auch ich habe meiner Frau immer geglaubt was sie mir erzählte.
Nur allzu gut ist mir im Ohr, dass Herr Dr. Weisbach mir im Dezember sagte: "Ich ärgere mich über mich selbst. Ich habe Ute lange Zeit (Monate) geglaubt was sie mir erzählte und gedacht der Thomas muß verrückt sein. Ich hätte nie gedacht, dass mich als erfahrenen Therapeuten jemand dermaßen in den Wald schicken kann."
In mindestens drei Punkten hat meine Frau sie belogen. Erstens
indem sie behauptet sie hätte mich nie im Beisein der Kinder
verunglimpft, zweitens indem sie behauptet ich hätte es abgelehnt
in den Prozeß bei KOBRA mit eingebunden zu werden und drittens
als sie Ihnen sagte ich sei Gesprächen mit ihr aus dem Weg
gegangen.
Ich sehe eine Wiederholung der Ereignisse. Vor Jahren fing meine
Frau an mir zu erzählen, dass Anna ihr gesagt habe meine Mutter
hätte dies und jenes gesagt. Ich habe meiner Frau geglaubt. Ich
habe Anna nicht gefragt ob das stimmt. Meine Eltern haben, von
mir mit diesen Dingen konfrontiert, dies immer wieder bestritten.
Schließlich habe ich dem Wunsch meiner Frau folgend zugestimmt,
dass meine Eltern die Kinder nicht mehr sehen. Heute mache ich mir
schwere Vorwürfe darum. Seit sie sagt Anna habe ihr gesagt: Der
Papa ... usw. ist mir klar, wie diese schmutzige Intrige funktioniert.
Ich habe bislang nicht für möglich gehalten, dass ein Mensch zwei
Gesichter absolut überzeugend darstellen kann und von einem
Moment auf den anderen zwischen diesen Rollen hin und her springen kann, ohne psychisch krank zu sein. Sie haben mir gestern
gesagt, dass meine Frau weder krank ist, noch eine Psychose habe -
sie sei normal.
Sie sind der Fachmann. Für mich bedeutet das, dass ihr Reden und
Tun in neuem Licht erscheint. Wenn sie normal ist, dann ist ihren
Behauptung vorsätzlich und bei allem was sie tut handelt sie mit
Vorsatz und nimmt dabei Schaden für die Kinder billigend in Kauf.
Zum ersten mal spüre ich, dass ich sie umbringen möchte für das
was sie mir antut. Es ist keine Frage, dass ich, sobald Ihr Gutachten vorliegt, den
Weg der Selbstanzeige gehen werde. Zunächst habe ich das aus
Unkenntnis nicht getan. Ich wußte nicht, dass eine Selbstanzeige
auch möglich ist wenn man unschuldig ist. Dann habe ich wegen der
Belastung für die Kinder darauf verzichtet.
Herr Professor Lempp ich mache keinen Hehl daraus, dass ich entsetzt bin darüber, wie Sie die Situation der Kinder sehen.
Aber auch hier ist es nur eine Fortsetzung der Betrachtungsweise,
die Fr. Danner vom Jugendamt bereits an den Tag legte. Offenbar
kann sich niemand vorstellen, dass Anna vor der Trennungsentscheidung nicht auffällig war und ihr destruktives Verhalten etc. erst die Folge der Agitation der Mutter ist. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie Sich einmal mit Dr. Weisbach kurzgeschlossen hätten (Sie haben übrigens einen gemeinsamen Bekannten, Ihren
Kollegen Bodenheimer 'die obszöne Frage' in Zürich).
Wenn Sie Sich nur eine Minute von dem Gedanken lösen könnten ich
hätte meine Tochter sexuell missbraucht und sich dann fragen was
die Ursache von Annas Auffälligkeit ist, dann werden Sie meiner
Betrachtungsweise möglicherweise zustimmen und die massive
Verunglimpfung als Ursache sehen. Daß meine Frau Sie und auch das
Gericht in diesem Punkt belogen hat werde ich beweisen, zum Glück
gibt es dafür Zeugen.
Herr Professor Lempp ich bin der einzige der definitiv weiß, daß
ich keines meiner Kinder sexuell missbraucht habe. Daher bin ich
auch der einzige, der die Ursache für Annas Gebaren kennt.
Nachdem ich bei KOBRA zum ersten mal von ihren Auffälligkeiten erfuhr war ich schockiert. Sie sind gestern so weit gegangen, daß
Sie mir sagten Anna sei etwas durcheinander. Ich bin verzweifelt. In dieser Situation erscheint es mir wie der nackte Hohn wenn Sie mir sagen die Welt sei in Ordnung und ich möge mich wieder um eine Annäherung an meine Kinder bemühen.
Helfen Sie mir. Helfen Sie mir irgendwie diese für mich unerträgliche und vor allem für die Kinder, insbesondere Anna schädliche Situation zu ändern. Was sie mir gestern rieten schreibt diese Situation vorläufig fest. Sie haben auf meinen Einwand der Indoktrination gesagt Erziehung sei Beeinflussung. In meinen
Augen ist Erziehung etwas, dass etwas aus einem Menschen heraus bzw. zum Vorschein bringen soll und nicht etwas, das etwas in einen Menschen hereinbringen soll.
Ich bin an den Punkt wo ich sehr ernsthaft daran zweifele, dass es möglich ist einer solchen Verleumdung und den daraus resultieren den Folgen mit rechtstaatlichen Mitteln zu begegnen; zumindest in angemessenem Zeitraum.
Wieviel Schaden werden Anna, Maria und Yvonne erleiden, wenn die Situation noch Monate so aufrecht erhalten
bleibt? Wie lange kann ich weiter meine Medikamente nehmen und hoffen, dass ich keine Magengeschwüre bekomme oder habe?
Sie sagen ich solle das nicht zu einer Alles oder Nichts Entscheidung machen und verlangen von mir, dass ich zusehe, wie meine Frau unsere Kinder in dem Glauben erzieht ich hätte Anna sexuell missbraucht und den Kindern vorführt, dass wenn ihr Vater sich am Haus zeigt sie die Polizei ruft um ihn fortschicken zu
lassen.
Nach unserem gestrigen Gespräch in noch größerer Sorge,
mit freundlichem Gruß
Thomas Alteck
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