für meine Kinder  
   
     
   
   
 
 
 
 
         
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                                    Thomas Alteck

Rechtsanwalt
Volker Oesterle
Salzstr. 35
D-79098 Freiburg


Alteck ./. Alteck                         12.03.2001

 

Sehr geehrter Herr Oesterle,

zunächst möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, da ich letzte Woche in meiner Provokation ein bißchen zu weit gegangen bin.

Sie dürfen mir aber glauben, dass ich nach wie vor in großer Sorge bin. Meine Einschätzung von der Gefährlichkeit der Kindesmutter beruht auf einem 10jährigen Zusammenleben. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Mutter nicht weiter alles versuchen wird, den Kontakt zwischen unseren Töchtern und mir zu vereiteln. Dabei werde allerdings zunächst ich die Zielscheibe sein.

Im Weiteren möchte ich mein Unverständnis darüber zum Ausdruck bringen, dass die Kinder weitere 2 Monate bei der Mutter verbleiben sollen. Wenn Sie mittlerweile Gelegenheit hatten das Gutachten zu lesen, wissen Sie, was den Kindern unstrittig bevorsteht: Die Mutter wird mit ihnen üben, wie sie sich im Termin zu verhalten haben. Darüber hinaus ist abzusehen, dass sie den Termin nicht wahrnimmt, und statt dessen ein Attest der Frau Dr. Lukas vorlegen wird. Das bedeutet, dass die Situation noch viel weiter hinausgeschoben werden wird.

Offen gesagt begreife ich nicht, dass man von einem Tag zum anderen ein Verbot aller Viehtransporte erreicht, wenn die Gefahr besteht, dass ein Schwein erkrankt; andererseits Monate keine Rolle spielen, wenn meine Kinder psychisch mißhandelt werden.

Ich würde mir wünschen, dass die Kinder umgehend von der Mutter getrennt werden. Während einer Fremdunterbringung bestünde auch die Möglichkeit zum Kontakt. Möglicherweise könnten wir bereits zum Termin Klarheit darüber haben, ob die Kinder nicht vielleicht doch zu mir wollen. Für eine ambulante Betreuung/Supervision steht hier ein Team aus einer Familientherapeutin und einem Kinder- u. Jugendtherapeuten bereit.

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich über den Verlauf des Termins, den Sie diese Woche mit den Kindern wahrnehmen wollen, informieren würden. Ich gehe davon aus, dass Sie mit den Kindern das Gutachten und seine Konsequenzen bereden werden.


Erlauben Sie mir abschließend noch ein paar erläuternde Worte zum Gutachten. Es ist in nahezu jedem Punkt nachvollziehbar und im übrigen die Bestätigung meines bereits am 27.1.1992 gestellten Sorgerechtsantrags. Allein in einem Punkt kann ich nicht folgen - auf der letzten Seite ist von ‚Elternkonflikt' die Rede. Wenn die Missbrauchsbehauptung etwas Gutes gehabt hat, dann, dass die Beziehung innerhalb von Stunden vollkommen und unwiderruflich beendet war. Einen Konflikt auf Paarebene gibt es meinerseits nicht. Jeder, der -wie die Mutter- meinen Kindern einen Missbrauch eingeredet und mir die Kinder entfremdet hätte, wäre von mir vor den Kadi gezerrt worden.

Es ist schlimm, wenn in einer Ehe ein Partner psychisch erkrankt und dies zum Ende der Beziehung führt; insbesondere, wenn Kinder davon betroffen sind. Es ist schrecklich, dass das Wort eines verantwortungsbewußten Mannes keinen Pfifferling mehr wert ist, wenn gegen ihn ein Missbrauchsverdacht geäußert wurde. Katastrophal ist, dass ich über neun Jahre beobachten mußte, wie jede meiner geäußerten Befürchtungen bzgl. der negativen Entwicklung der Kinder, nach und nach bittere Wahrheit wurde.

Angesichts der vorliegenden Beschreibung des psychischen Zustandes der einstmals völlig normal entwickelten Anna, gibt es keine Worte, die beschreiben könnten, was ich fühle, wenn mir nunmehr unterstellt wird, es ginge mir nicht um meine Kinder.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Alteck




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