für meine Kinder  
   
     
   
   
 
 
 
 
         
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                                        Thomas Alteck
Oberlandesgericht Karlsruhe
18. Zivilsenat in Freiburg
- z.Hd. Herrn Dr. Knaup -
Salzstr. 28
79095 Freiburg

                                        04.07.2001

18 UF 108/00 Alteck gegen Alteck

 

Sehr geehrter Senat,

Sie haben die Entscheidung vertagt. Ich fühle mich, wie wenn meine Hinrichtung einen Tag vor der Vollstreckung noch einmal aufgeschoben worden wäre. Das gibt mir ein letztes Mal die Gelegenheit für ein Gnadengesuch; und wenn Sie -so wie ich- VERANTWORTUNG groß schreiben, dann bitte ich Sie, sich damit auseinander zu setzen.

Aus der Verhandlung habe ich den Eindruck mitgenommen, dass Sie die Gründe dieses Sorgerechtsstreits nicht verstanden haben. Sie glauben, hier streiten zwei Erwachsene, die ihre Paarprobleme nicht verarbeitet kriegen. Falsch! Ich streite um das Leben meiner Kinder und um meines.

Ich weiß nicht, wie Sie persönlich empfinden, wenn Sie an ihre Väter denken. Haben Sie je versucht nachzuempfinden wie Anna, Maria und Yvonne empfinden. Wie fühlt sich das an, wenn man die Tochter eines widerlichen Verbrechers ist - eines Kinderschänders? Wie fühlt man sich, wenn man selbst das Opfer dieses Verbrechens ist. Welches Selbstwertgefühl haben diese Kinder?

Es ist nicht meine Meinung, wenn ich sage, für das Selbstwertgefühl -ja für die ganze Psyche- macht es keinen Unterschied, ob ein Missbrauch stattgefunden hat oder nur glaubhaft unterstellt wird. Es ist Prof. Lempp's Überzeugung. Prof. Schrade und Prof. Jopt sagen mir übrigens das Gleiche.

Nehmen wir an, die Herren haben recht, und nehmen wir weiter an, Sie haben sie den Mut "Hirsch" zu lesen, dann -da habe ich keine Zweifel- werden Sie verstehen, weshalb ich seit fast 10 Jahren kämpfe. Dann werden Sie auch verstehen, dass ich nicht gegen die Mutter sondern für die Kinder kämpfe. Außer mir haben die Kinder niemanden, da die Mutter sich jeglicher Kontrolle entzieht und die Nachbarn wegschauen.

Schauen Sie sich das Videoband an. Sie können ihm zwei Dinge glaubhaft entnehmen, weil sie überzeugt dargestellt sind: Die Persönlichkeit eines missbrauchten Kindes und den Haß gegenüber dem Verursacher.

Wenn Sie das Video gesehen haben werden Sie begreifen, wie ich fühle. Ich warte. Ich warte auf den nächsten Dolchstoß. Bislang habe ich wegen der falschen Missbrauchsbehautung nur zweimal meine Existenz verloren. Aber die Kinder werden älter. Damit werden auch ihre Probleme größer. Sie werden -wie jeder andere Mensch- Beziehungsprobleme haben und berufliche Probleme haben etc. Nur werden sie diese Probleme immer darauf reduzieren, dass sie Missbrauchsopfer sind. Sie werden den vermeintlichen Täter dafür strafen wollen.

Ich kann also darauf warten. Eine dritte Karriere beginnen und warten, bis dass eine der Töchter erscheint, mit dem Finger auf mich zeigt - behauptet von mir missbraucht worden zu sein und wenn die Tochter das sagt, muß da ja was dran sein - peng! - Ende des dritten Aktes.

Das ist es aber nicht, das mir angst macht. Ich bin gewöhnt ausgegrenzt zu werden. Was aber, wenn die Tochter mit einer Waffe in der Hand kommt. Albern sagen Sie? Heute ist es Pfefferspray - morgen ist es Kaliber 9mm. Soll ich dann zuerst schießen? Ich weiß, dass ich das nicht kann.

Und sehen Sie: Wenn es soweit ist, dann ist es gut, weil es vorbei ist. Mein Leben kennt schon lange keine Lebensfreude mehr. Ich lebe als "man under a cloud" wie die Angelsachsen sagen. Und wenn mich eine Tochter erschießt, dann straft sie mich zurecht, denn ICH habe sie zwar nicht missbraucht, aber ihren Missbrauch auch nicht verhindert.

Ausland denken Sie - wieso geht er nicht ins Ausland. Auch daran habe ich gedacht. Die Nachfrage bei den deutschen Behörden zeigt: ‚Strafantrag wegen sexuellen Missbrauchs 1999 - von der ältesten Tochter' Ja, unsere Welt ist klein geworden.

 

 

Thomas Alteck




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